Provence - Lavendel - Camargue - Rhône

19. - 26. September 2022

BTV Reise nach Südfrankreich vom 19. – 25. September 2022

Am frühen Montagmorgen vom 19. September versammelte sich die 30-köpfige Reisegruppe in Herzogenbuchsee bei der ASM um die Fahrt nach Südfrankreich unter die Räder zu nehmen.
Nach dem ersten Halt auf der Raststätte La Côte verliessen wir nach Genf die Schweiz und unser Chauffeur Dänu Müller pilotierte uns Richtung Vienne zum Mittagshalt.
Nach dem Essen konnten wir noch kurz etwas durch das Städtchen flanieren und am Rhôneufer die warmen Sonnenstrahlen geniessen, bevor wir nach Orange weiterreisten. Im Hotel Ibis würden wir 4 Tage nächtigen und von dort die Umgebung erkunden.
Dass wir in der Provence angekommen waren, merkte man gut an den vielen Lavendelfeldern.

Am Dienstagmorgen trafen wir uns mit Andrea, unserer Reiseleiterin für die nächsten 3 Tage. Das erste Ziel war die berühmte Stadt Avignon mit ihrer noch berühmteren Brücke. Obschon mehr als die Hälfte davon fehlt, da nach Krieg und Hochwasser zerstört, ist sie immer noch ein Anziehungspunkt. Weiter besichtigten wir den beeindruckenden Papstpalast: Aufgrund von Machtkämpfen in Rom wurde Avignon im 14. Jahrhundert für 70 Jahre zum Sitz der Päpste und damit zur Hauptstadt des Christentums. Nach einem kurzen Abstecher in die Markthalle steuerten wir das nächste berühmte Ziel an: den Pont du Gard, ein römischer Aquädukt. Welch schönes und imposantes Bauwerk! Einer der am besten erhaltenen Wasserkanäle war Teil einer 50km langen Wasserleitung zur heutigen Stadt Nîmes. Andrea wusste uns natürlich auch dazu noch viel mehr zu erzählen.
Nach der Rückkehr ins Hotel durfte das Apéro natürlich nicht fehlen bevor wir feine Fischfilets zum Abendessen geniessen konnten.

Der nächste Tag führte uns durch die, für mich, wunderschöne Camargue. Vorbei an vielen typisch weissen Camarguepferden und den Flamingos in der Ferne, erreichten wir Sainte-Maries-de-la-Mer. Ein kurzer Blick aufs Meer, ein Käfeli und weiter gings auf den nicht weit entfernten Stierhof «Manade Gilbert Arnaud». Stefanie, die Frau vom Chef und gebürtige Deutsche, erzählte uns hoch zu Ross, wofür die Stiere gezüchtet werden: nämlich die wenigsten für den unblutigen Stierkampf (im Gegensatz zu Spanien) sondern für den Verkauf an andere Züchter und natürlich werden sehr viele geschlachtet. Auch die Touristen sind eine wichtige Einnahmequelle: wenn sie diese mit Traktor und Wagen auf die Weide kutschieren und dort demonstrieren, wie ein Tier von der Herde getrennt wird, können die Besucher bei der «Arbeit» zuschauen. Zurück auf der Manade wurde uns ein feines Mittagessen serviert (Fleisch vom Stier selbstverständlich). Auf dem Dessert hatte es bei 3 Personen eine Kerze; wir konnten zum Geburtstag und Hochzeitstag gratulieren.

Nach diesem interessanten Ausflug ging es weiter nach Aigues Mortes. Mit dem «petit Train» konnten wir den grössten Salzgarten des Mittelmeerraumes besichtigen. Wir erfuhren, wie das Salz gewonnen wird, wieso das Wasser rot oder rosa ist und auch was das «Fleur du sel» genau ist. Sogar weisse Berge hat es dort, natürlich aus Salz.

Nach diesem ereignisreichen Tag gings wieder in unser Hotel nach Orange zurück von wo wir am nächsten Tag zur Besichtigung von Arles aufbrachen. Die Stadt, auch am Ufer der Rhone, ist berühmt als Inspirationsquelle für die Gemälde von Van Gogh, was unübersehbar war. Arles war einst Provinzhauptstadt des Römischen Reiches und ist auch bekannt wegen der vielfältigen Überreste aus dieser Zeit, darunter das Amphitheater.
Nach dem Mittagessen, düsten wir noch kurz nach Cassis. Dieses Küstenstädtchen östlich von Marseille war der Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt entlang der «Fjorde der Provence». Das Massif des Calanques ist ein wildes und raues Gelände, mit einer Küste von über 20 km Länge und wunderschönen Buchten. Das Meer war etwas rau, somit wurden diejenigen vorne im Boot, schon mal geduscht! Trotz der bevorstehenden, etwas längeren Rückfahrt ins Hotel, nahmen wir uns die Zeit, in einem Café einzukehren und den Ausblick aufs Meer zu geniessen.

Am Freitagmorgen verliessen wir Orange Richtung Norden. Der Weg führte uns durch die wunderschöne Ardèche-Schlucht. Dänu machte mehrere Stopps so dass wir die tiefe und wilde Schlucht bildlich festhalten konnten. Plötzlich hatten wir den Geruch eines Ziegenbocks in der Nase aber es war weit und breit nichts zu sehen. Doch nach ein paar Kurven stand plötzlich eine ganze Herde auf der Strasse, und später noch eine. Die ökologische Pflege der Umgebung gelingt mit diesen Tieren perfekt. In Saint-Remèze, auf einem Hochplateau oberhalb der Schlucht, erreichten wir dann das Lavendelmuseum. Wiederum mit einem «petit Train» umrundeten wir die Lavendelfelder, welch natürlich bereits abgeerntet waren und erfuhren viel über die Destillation, das Lavendelöl und Lavendelwasser und deren Eigenschaften. Natürlich wurde auch der Verkaufsladen besucht und nicht wenige nahmen ein Erinnerungsstück mit nach Hause.
Nach dem Mittagshalt ging die Fahrt weiter nach Le Puy-en-Velay wo wir gegen Abend unser Hotel erreichten und einige noch vor dem Abendessen die Kathedrale besichtigten.

Der vorletzte Tag in Frankreich führte uns noch nach Lyon, wo es im Eiltempo durch die Stadt ging (mit Car und auch zu Fuss) da die Reiseleiterin ein relativ kurzes Zeitfenster erhalten hat und uns natürlich möglichst viel zeigen wollte. Da es doch eine grosse Stadt ist, reicht auch ein ganzer Nachmittag nicht, aber das Wichtigste haben wir sicher gesehen.
Mit dem Ort Macon nördlich von Lyon erreichten wir unsere letzte Station vor der Heimreise. Beim Abendessen gaben dann vor allem die Crevetten zu reden, aber es war dann doch nur halb so schlimm, da es nur ein paar wenige Exemplare auf dem Lauchgemüse gab und die Liebhaber dieser Meeresfrüchte die Teller der anderen auch leerräumten.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann gemütlich auf die Rückreise, welche uns nicht über Genf, sondern durch den französischen Jura wieder zurück in die Schweiz führte.

Herzlichen Dank an unseren Chauffeur für die gute Fahrt und an seine Frau Eveline für die tolle Betreuung! Es war übrigens bereits die 7. Reise der BTV mit Dänu!
Merci auch an Peter Bienz sen.für die Vorbereitungen und allen Teilnehmern fürs Mitkommen.
Es isch schön gsi!

Text und Fotos: Esther Mühlemann

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